Dienstag, 28. Oktober 2008

Wohnst du noch...

Hier sind ein paar Fotos von meinem Apartment. Mehr als vier gibt es leider nicht her. :)

Ich habe ein paar Bilder aufgehängt, um es etwas wohnlicher zu machen. Aus Kostengründen war dabei Improvisationstalent gefragt... Wie toll, dass im Marketing immer alles schön bunt und emotional sein muss. Da kann man auch Produktbroschüren gerne mal zweckentfremden.

Abenteuer Alltag.

Ich bin gerade zwei Wochen hier und es ist schon Alltag eingekehrt. Unter der Woche lebt es sich wie überall anders auch. Aufstehen, zur Arbeit fahren, arbeiten (momentan eher weniger arbeiten als sich die Zeit vertreiben), nach Hause fahren, essen, schlafen, wieder aufstehen,… Den Weg zur Arbeit kennt man inzwischen, der Müll morgens auf der Straße fällt auch nicht mehr auf. Die Werbung in der U-Bahn kennt man schon in und auswendig, man sieht morgens sogar oft die gleichen Leute einsteigen – weil man sich angewöhnt, immer an einer bestimmten Stelle am Bahnsteig zu warten. Am besten nicht in der Mitte, da steigen die meisten Leute ein.

Das Wetter wird schlechter. Heute ist es mittags so dunkel wie sonst um sechs Uhr abends, es stürmt und regnet. Den Regenschirm lässt man besser gleich zu Hause, wenn man sich nicht nach jedem dieser Tage einen neuen kaufen will.

Glücklicherweise spielt sich der Großteil des öffentlichen Verkehrs in New York unterirdisch ab, da bleibt man vom schlechten Wetter einigermaßen verschont. Von meinem Apartment zum Büro sind es ungefähr 35 Meilen (ca. 50 km), davon bin ich aber maximal 600 Meter unter freiem Himmel, nämlich von zu Hause zur U-Bahn und von der Bushaltestelle ins Bürogebäude. Trotzdem ist es im Büro etwas ungemütlich, weil hier scheinbar das ganze Jahr über die Klimaanlage läuft.

Über die Woche hinweg vergisst man nahezu, wo man eigentlich ist. Die Routine und der lange Weg zur Arbeit lassen nicht viel Platz zum Genießen. Im Gegensatz dazu stehen die Wochenenden, die einen jedes Mal aufs Neue zurückholen in die Faszination der Metropole New York City, als wäre jeder Samstag der Start in den nächsten Urlaub. Da steht man in der Haupthalle der Grand Central Station und, als wäre es der erste Ausflug in die Stadt, wird einem klar, dass man hier keinen Film sieht, sondern tatsächlich und leibhaftig dort ist. Was man sich im Übrigen auch nur schwer vorstellen kann ist, dass das ein Bahnhof ist, weil nirgendwo Züge zu sehen sind (auch die fahren unterirdisch) - aber das nur am Rande. Auf dem Weg aus dem Bahnhofsgebäude heraus hat man sich und seine Eindrücke noch gar nicht richtig gesammelt, wenn links schon das Chrysler Building alle Blicke auf sich zieht. Das gleiche wiederholt sich bei jeder neuen Sehenswürdigkeit, die das bekannte Gewimmel auf der Straße, das Geschnatter der Touristengruppen, das Hupen der Autos und das Rauschen der U-Bahn unterbricht. Noch während die Konzentration voll darauf gerichtet ist, den richtigen Moment abzupassen, in dem das Schlupfloch zwischen den voran laufenden und den entgegenkommenden Leuten groß genug ist, um zwei weitere Reihen der Fifth-Avenue-Bummler hinter sich zu lassen, blitzt im Augenwinkel für einen kurzen Moment ein weiterer Bekannter zwischen zwei Hochhäusern auf: Das Empire State Building. Bis man genauer hinsehen kann, ist es wieder hinter seinen kleineren Kollegen verschwunden.

Mir ist aufgefallen, dass ich hier ganz schlecht Entfernungen einschätzen kann. Durch ihre Größe wirken Gebäude viel näher als sie eigentlich sind. Und je näher man ihnen kommt, desto schwieriger sind sie zu sehen, weil selbst die vermeintlich kleineren aus der Nähe riesig sind und alles andere hinter sich verschwinden lassen.

Ein kleines, den Alltag erhellendes Erlebnis gibt es jeden Morgen und Abend, wenn man vom Bus aus die Skyline sehen kann. Bei schönem Wetter geht morgens gerade die Sonne über Manhattan auf und abends strahlen die Lichter über dem Hudson River. Für einen kurzen Moment kommt einem der Stau vor dem Lincoln Tunnel dann sogar ganz gelegen...

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