Andere Welten.

chinaNach zwei durchfeierten Nächten habe ich den Sonntag für einen gemütlichen Spaziergang durch Chinatown genutzt. Was mir zuerst aufgefallen ist: Chinatown riecht anders als das übrige New York. Man kennt das vielleicht aus dem Asia-Laden um die Ecke, aber hier riecht tatsächlich das gesamte Viertel so.
Auf der Straße gibt es alle paar Meter einen Obst- und Gemüsestand. Ich finde das hier ja total toll. In Deutschland komme ich schon allein wegen der studenten-unfreundlichen Öffnungszeiten nie dazu auf den Wochenmarkt zu gehen, aber hier bekommt man auch am frühen Abend noch alles. Das Einkaufserlebnis ist dabei ein ganz anderes als im Supermarkt - gerade in Chinatown, wo man sich zusätzlich in ein anderes Land versetzt fühlt.
Man genießt hier übrigens den Luxus, im November Erdbeeren essen zu können und nachdem ich dafür neulich im Supermarkt noch 3,50 Dollar für ca. 500g bezahlt habe, konnte ich bei 1,50 Dollar natürlich nicht widerstehen. Mit meiner roten Plastiktüte bin ich dann weiter die Straße entlang geschlendert, vorbei an Schaufenstern mit gebratenen Hähnchen und einem Stand mit frischem Fisch, der mit einer deutschen Nordsee-Filiale zwar die Größe gemeinsam hatte, wo aber abgesehen von einem schmalen Durchgang wirklich der ganze Raum bis auf den letzten Quadratzentimeter voll mit Fisch war. Zwischen den Lebensmittelständen gab es etliche Souvenirläden und etwas weiter unten folgten aneinander genagelte Holzunterstände, in denen man sehr günstig Taschen, Gürtel, Uhren usw. von G&D, Vuis Luitton, Bugo Hoss und ähnlichen Muxuslarken erstehen kann.
Zwei Straßen weiter leuchtet bereits ein riesiges „Merry Christmas“ über der Straße. Über Nacht wurde hier die Halloween-Deko gegen Weihnachtsschmuck ausgetauscht. Halloween war übrigens noch ein ganz unterhaltsames Spektakel. Nachdem mir das Anbringen meiner unechten Wimpern etwas Umstände bereitet hatte, kam ich leider so spät zur Parade, dass ich gerade noch das Ende des Umzugs sehen konnte. Ich wage zu behaupten, dass der Unterschied zu einem deutschen Faschingsumzug nicht allzu groß ist. Nur im Publikum geht es etwas gesitteter zu, weil Alkohol in der Öffentlichkeit verboten ist und die meisten Leute somit nicht betrunken sind. Die Polizei hatte trotzdem gut zu tun, sie aufgrund der Masse in Zaum zu halten. Man kam zeitweise weder vor noch zurück. Da haben einen wenigstens ein paar kreative Kostüme bei Laune gehalten. Die selbst gebastelten und Gruppenkostüme sind meistens die Besten. In der U-Bahn habe ich z.B. ein Sixpack Bier getroffen, richtig mit Kronkorken – gebastelt aus runden Alu-Schalen, wie man sie vom Lieferservice kennt.

Heute Abend geht es möglicherweise gleich weiter mit den großen Parties, denn heute sind hier Präsidentschaftswahlen. Wir werden mal auf dem Times Square vorbeischauen, dort und an einigen anderen Orten Manhattans gibt es Live-Übertragungen der Hochrechnungen. Sollte Barack Obama neuer Präsident der USA werden, wird hier richtig gefeiert. Und Harlem wird erst recht Kopf stehen.

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